
Der Ausbau des Fernwärmenetzes in Murnau unter erschwerten Bedingungen
Die ersten Kunden werden mit Wärme versorgt und die Querung der B2 wurde planmäßig abgeschlossen. So lautet das Zwischenfazit der Gemeindewerke Murnau zum derzeitigen Ausbau des Fernwärmenetzes in den Bereichen der Bahnhofstraße und der Seehauser Straße. Der Ausbau erfolgt jedoch unter erschwerten Bedingungen, was Verzögerungen zur Folge hat.
„Das Wetter hat es seit Baubeginn nicht immer gut mit uns gemeint“ resümiert Helmut Mair, der technische Werkleiter der Gemeindewerke Murnau. War zum Baubeginn im April das Wetter vor allem noch durch Wind geprägt, was ein Schweißen der Rohrleitungen zeitweise nicht möglich machte, haben insbesondere über den Sommer verteilt immer wieder einsetzende kurze Starkregenereignisse dazu geführt das Baugräben durch den vielen Regen vollgelaufen sind oder Kies aus den Seitenwänden abgerutscht ist. Dadurch mussten Gräben oftmals nachgebessert werden was Zeit gekostet hat.
Der Zeitplan für das Projekt sah es eigentlich vor, dass bis Ende Oktober die an den öffentlichen Straßen sichtbaren und zu Straßensperren führenden Arbeiten abgeschlossen sein sollten. Hier ist man ca. 3 bis 4 Wochen hinter dem Zeitplan. Aber nicht allein das Wetter trägt seinen Teil dazu bei. Die unbekannten Sparten in Form von Kabel, Leitungen oder Rohren, die während der Grabarbeiten sichtbar werden, erschweren und verzögern den Bau mindestens genauso stark.
„Leider kommt es mehrmals die Woche vor, dass der Bagger Leitungen freilegt, die in keinem Plan eingezeichnet sind und dadurch dann erst ermittelt werden muss, um was es sich handelt und wer dafür zuständig ist“, erzählt der bei den Gemeindewerken zuständige Bauleiter Michael Hager. „An manchen Tagen klingelt bei Ihm mehrfach das Telefon, dass wieder eine Leitung gefunden wurde wo man nicht sagen kann, wem Sie gehört oder ob diese noch in Betrieb ist. Dann geht die Recherche oftmals mit der Telekom oder dem Bayernwerk los. Meist sind auch Abstimmungen mit den Beteiligten vor Ort notwendig. All das frisst unnötig Zeit, wodurch sich das Gesamtprojekt leider etwas verlängert“, erklärt Michael Hager.
Dass es auch einfacher laufen kann, hat die Querung der B2 im Bereich des Rewe Supermarkt gezeigt. Hier musste für den ersten Bauabschnitt eine Ampelregelung für 2 Wochen eingerichtet werden. Für den zweiten Bauabschnitt stand dann wieder je Fahrtrichtung eine Spur zur Verfügung. Zum Glück kamen hier keine besonderen Vorkommnisse vor, so dass wir den Zeitplan genau einhalten und den Verkehr am Freitag den 4. Oktober wieder komplett freigeben konnten berichtet Helmut Mair.
Die nächste größere Verkehrsänderung wird dann die Sperrung des Kreisels vor dem Bahnhof sein. Sobald die Trasse in der Seehauser Straße komplett bis zum Kreisel verlegt ist, wird der Verkehr in dem Bereich für den Zeitraum der Querung des Kreisels neu geregelt werden müssen. Eine Abstimmung dazu ist bereits mit den zuständigen Verkehrsbehörden erfolgt.
Aber auch in den Gebäuden selbst geht es voran. Die Gemeindewerke Murnau verlegen nicht nur die Rohrleitungen im Außenbereich, sondern sind auch für den Rohrleitungsbau im Gebäude bis zum Heizungskeller verantwortlich. „Wir haben die Zeiten, in denen wir außen, aufgrund des Wetters und sonstigen ungeplanten Stillständen, nicht viel tun konnten, gut für Innenarbeiten genützt“, meint Michael Hager. Erste größere Gebäude im Bereich der Griesbräustraße werden bereits durch die neue Fernwärmetrasse versorgt. Der Umstieg lief reibungslos. Auch deshalb, weil sich die Hausverwaltung bereits frühzeitig um den hauseigenen Umschluss gekümmert hat. Mittlerweile können immer mehr Eigentümer den Umschluss vollziehen, sobald deren Heizungsbauer dafür zur Verfügung stehen.
Voraussichtlich bis Ende des Jahres sollten alle geplanten Gebäude von den Gemeindewerken soweit vorbereitet sein, dass Sie den Umschluss durchführen können. Letzte sichtbare Restarbeiten wie Wiederherstellen von Privatgrundstücken oder Räumung sämtlicher Zwischenlager werden voraussichtlich bis März nächsten Jahres abgeschlossen sein. Bis dahin bitten alle am Bau beteiligte Personen und Firmen, noch um ein wenig Verständnis für Einschränkungen die derzeit für den Verkehr in Murnau an manchen Stellen gelten und möchten auch gleichzeitig nochmal darauf hinweisen, dass ein Aufenthalt im Baustellenbereich nicht erlaubt und ein Durchfahren oder queren der Baustelle nur in den ausgewiesenen Flächen zulässig ist.
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